Quätschichkönigin 2018: Charlotte I.

Nun lebt eine alte Tradition wieder auf. Zum 65-jährigen Jubiläum des Heimat- und Quätschichfestes wird es eine neue „Regentin“ geben: Charlotte I. wird, die eigentlich bis dato bürgerliche Charlotte Möller aus Kreuzwertheim, in den einstweiligen Adelsstand erhoben. Die 22-jährige ist ein echtes Eigengewächs der Gemeinde und freut sich schon sehr auf ihre neue Aufgabe. Als Quätschichkönigin vertritt und repräsentiert sie die Gemeinde ehrenamtlich und unterstreicht dadurch die Einzigartigkeit unseres Festes und unserer Gemeinde.
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Wie alles begann

Die Ortschronik aus dem Jahr 1951 gibt Auskunft über die Geburtsstunde des „Kreüzemer Heimat- und Quätschichfest“: Aufgrund eines Antrags einer Gruppe junger Burschen zur Abhaltung eines Heimatfestes, beschloss der damalige Gemeinderat, jeweils am 2. Sonntag im September ein Fest abzuhalten.

Warum Quätschich?

Die Bezeichnung „Quätschich“ wurde deshalb gewählt, weil die Kreuzwertheimer Bevölkerung im Volksmund als „Quätschich“ bezeichnet wird, zurückzuführen auf den Zwetschgenanbau in hiesiger Gemarkung. Zudem gab es gar eine Latwerchefabrik, die der Nebenlengfurter Straße stand (Latwerchegässle).

Was lange währt

Es dauerte jedoch eine geraume Zeit bis zur großen Festlichkeit. Als am 12. September 1953 das Ereignis aus der Taufe gehoben war, prangte sein Name in großen, mit Silberpapier umwickelten Buchstaben von der Stirnseite der zur Kulturscheune umfunktionierten Dreschhalle: „Kreüzemer Quätschichfest“.

Wer war die erste und wie ging es weiter?

Zur ersten Stunde des Festes galt es, ihre Majestät, die Kreüzemer Quätschichkönigin zu inthronisieren. Erstmalig wurde 1953 mit Hanna I. (Hanna Wolf, verh. Beck) eine „Quätschichkönigin“ ausgespäht, auf die sodann jährlich bis 1962 die Krönung einer Lieblichkeit vollzogen werden konnte. 1967 folgte ihre Majestät Hannelore I. (Tröger) und zuletzt 2003 Anna I. (Szabo).

Aufleben einer Tradition mit Charlotte I.

Die Auswahl erfolgte in enger Abstimmung mit dem Festausschuss. Dabei überzeugte Charlotte Möller durch ihr kluges und fröhliches Auftreten mit herzerfrischendem Lachen. Charlotte interessierte sich wie einige andere auch aufgrund des Aufrufes im Mitteilungsblatt der Gemeinde. Doch war sie die einzige, die den Mumm hatte, sofort beim Ersten Bürgermeister vorstellig zu werden. Es ist für sie Ehre und Freude zugleich, ihre Heimatgemeinde zu repräsentieren, betonte Charlotte Möller. Außerdem sieht sie den landschaftskulturellen Auftrag, die Zwetschge als Obstbaum im Gebiet der Marktgemeinde aufrecht zu erhalten.

Kreuzwertheim zeigt mit seinen Streuobstwiesen altes Kulturgut, das gewahrt werden muss als wertvoller Bestandteil einer artenreichen Naturlandschaft. Das ausgedehnte Streuobstwiesengebiet, übrigens das größte zusammenhängende Gebiet im Landkreis Main-Spessart -  findet man am nördlichen Ortsrand von Kreuzwertheim in den sogenannten „Ehrlichsgärten“, unter anderem mit vielen Zwetschgenbäumen.

Die eigentliche Krönung mit Überreichung der Insignien erfolgt dann am Freitag, 31.08., am Haslocher Turm bei der Eröffnung des 65. Heimat- und Quätschichfestes.