Pädagogische Waldimkerei im Himmelreich

23. Juli 2021: In einem Bienenhaus im Wald des Himmelreichs soll eine „Schul- und Erlebnisimkerei“ betrieben werden. Die Inhalte der theoretischen Wissensvermittlung und der praktischen Methoden rund um die Bienen sollen von Anne Storm, Lehrerin und Imkerin Realschule Wertheim, und Klaus Diehm, Imker aus Halsoch, erarbeitet und vermittelt werden. Fachliche und pädagogische Unterstützung soll über Johann Vogeltanz, Bezirksimkerverein Wertheim erfolgen, wie z.B. bei der Durchführung von Führungen und Vorträgen wie auch bei der praktischen Imkerarbeit. Gleichfalls wirkt Peter Merkert aus Kreuzwertheim mit als „ökologischer Gebietsbetreuer“.
Fachliche Kenntnisweitergabe durch Imker Klaus Diehm

Gleichfalls hat das Institut für Bienenkunde der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim durch den Institutsleiter Dr. Berg die fachliche Beratung und Bekleidung zugesagt. Die Ortsgruppe BUND Naturschutz mit dem Vorsitzenden Holger Raquet und die Kreisgruppe Marktheidenfeld (Hr. Scheiner) hat sich bereit erklärt, hierbei mitzuwirken und zu unterstützen; neben den Themen Umwelt- u. Naturschutz auch den Bereich der Wildbienen.
Je nach Alter der Kinder und Jahreszeit sind verschiedene Aktivitäten der Imkerei geplant. Dies soll mit einem pädagogischen Konzept („Schul- und Erlebnisimkerei“) verbunden werden durch Führungen und Vorträge speziell für Kindergärten und Schulen, aber auch für Erwachsene.
Dabei wird das Wunderwerk Biene und seine immense Bedeutung für Mensch und Natur wieder ein Stück nähergebracht. Auf Schautafeln und Modellen wird das Leben und der Lebensraum des Nutztiers Biene sowie Wissenswertes über Honig und Honigprodukte veranschaulicht.

Die Projektidee beinhaltet die zwei Hauptzielrichtungen Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit sowie Naturschutz durch Bienenhaltung:
 Umweltbildung/Öffentlichkeitsarbeit
Bienen eignen sich hervorragend, Kindern und Jugendlichen aber auch Erwachsenen die Zusammenhänge zwischen Lebensräumen und Lebensbedingungen für Tiere, Menschen und Pflanzen verständlich darzustellen und die Liebe zur Natur und Heimat zu entdecken. Durch Umweltbildung mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit soll Interesse an dem Thema geweckt werden, Wissen aufgebaut und Kontaktängste abgebaut werden.
Dabei soll die ganzheitliche Sicht auf die Lebensweise der Bienen sowie der Umgang der Menschen mit ihnen im Mittelpunkt stehen wie auch die Wertschätzung für die Produkte der Bienen. Dies soll mit Hilfe anschaulicher Modelle, Schautafeln u. –kästen und der praktischen Arbeit im und um das Bienenhaus erfolgen durch Vorträge, Vorführungen, Projektarbeiten sowie Lernstationen u. -werkstätten. Die Aufgaben werden durch die Imkerin Frau Storm und den Imker Herrn Diehm sowie Imker des Bezirksimkerverein Wertheim e.V. übernommen.
 Naturschutz durch Bienenhaltung
Die Vielfalt der Ökosysteme, die Artenvielfalt und die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und deren Gleichgewicht wie auch die Erzeugung gesunder Lebensmittel hängen eng miteinander zusammen (in Kreuzwertheim befindet sich eines der größten zusammenhängenden Streuobstwiesengebiete im Landkreis Main-Spessart).
Gerade Bienen sind in diesem Zusammenspiel unverzichtbar für unsere Ernährung, denn ein Großteil der globalen Ernte an Nahrungsmittel ist auf ihre Bestäubung angewiesen. Zudem dürfte gerade angesichts der weltweiten Corona-Pandemie inzwischen jedem klargeworden sein, dass wir nur im Einklang mit der Natur leben können.
Das ökologische Gleichgewicht wie auch die Bienen selbst sind aber gefährdet. Die zunehmende Industrialisierung und Intensivierung der Landwirtschaft führten zu einer Verarmung der Blütenlandschaft und Verringerung des Nahrungsangebots. Der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden, der Klimawandel mit veränderten Blühzeitpunkt und Brutzyklen wie auch und die reduzierten Lebens- und Bruträume gefährden die Bienenarten.
Das Projekt verfolgt keine kommerziellen Gewinnerzielungsabsichten. Die Bestäubungs-arbeit der Bienen und die Umweltbildung sind allemal wertvoller als der Honigertrag.

Zielgruppen sind "Kita-Kinder" im Alter von 3-6 Jahren, Grundschüler 1.-4. Klasse, Schüler weiterführender Schulen 5-10. Klasse aus Bayern u. Baden-Württemberg sowie interessierte Erwachsene aus dem Main-Spessart- u. Main-Tauber-Kreis und darüber hinaus.

Eine Kooperation mehrerer Projektpartner bringt sowohl aus organisatorischer als auch pädagogischer Sicht vielerlei Vorteile. Aus den gegenseitigen Erfahrungen können in der Zusammenarbeit neue Ideen entstehen. Mitwirkende Projektpartner, die bereits zugesagt haben, sind
• die Grundschule Kreuzwertheim,
• die Realschule Wertheim,
• die Kindergärten in Kreuzwertheim (KiGa Turnplatzstraße, KiGa Birkenstraße und KiGa Röttbach) sowie die Kindergärten aus Hasloch u. Schollbrunn,
• der BUND Naturschutz Kreisgruppe Marktheidenfeld,
• der BUND Naturschutz Ortsgruppe Kreuzwertheim,
• der Bezirksimkerverein Wertheim
• das Institut für Bienenkunde am Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim
• der Markt Kreuzwertheim.

Das Grundstück mitsamt Bienenhaus hat der Markt Kreuzwertheim inzwischen erworben. Die Gemeinde stellt das Bienenhaus mit Grundstück miet- und pachtfrei dem Schulverband Grundschule Kreuzwertheim zur Verfügung. Gleichfalls übernimmt die Gemeinde den laufenden Unterhalt für Grundstück und Gebäude.

Damit der seit einigen Jahren ruhende Betrieb der Imkerei wiederaufgenommen werden kann, müssen zahlreiche Anschaffungen getätigt werden. Für die bienenpädagogische Arbeit sind spezielle Materialien erforderlich wie Schautafeln u. –kästen, aber auch Schutzanzüge. Auf der Waldwiese sind Sitzbänke und Tische notwendig, damit die pädagogische Arbeit erfolgen kann.
Die Projektträger als auch Projektbeteiligten sind sich darüber einig, dass das Projekt nur mit finanzieller Hilfe aus dem Regionalbudget gestartet und durchgeführt werden kann.
Förderung Regionalbudget 9.100 €
Eigenanteil 4.400 €
Gesamtkosten 13.500 €